Castelli
Nachdem Vittore Gianni 1876 sein Geschäft für maßgeschneiderte Kleidung in der Mailänder Innenstadt eröffnet hatte, gewann er im Laufe der Jahre so berühmte Fußballvereine wie Juventus Turin oder den AC Mailand als Kunden für seine hochwertigen Sporttrikots. Die Qualität der Produkte blieb von anderen Sportlern nicht unbemerkt, sodass in den 1910er Jahren auch Fahrradbekleidung mit ins Sortiment aufgenommen wurde. Kein Geringerer als der Weltmeister und fünffache Giro-Sieger Alfredo Binda gehörte zu den ersten Abnehmern.
1935 stieg Armando Castelli mit ins Geschäft ein und übernahm es 1939. Dass die beiden Rivalen und Radsportlegenden Gino Bartali und Fausto Coppi zu ihrer Hochzeit in den 1940er-Jahren ihre Siege in Kleidung von Castelli feierten, zeigt, welchen Rang sich die Firma zu diesem Zeitpunkt bereits erarbeitet hatte. In der Folge wurden und werden etliche Profis und Teams mit den erstklassigen Produkten von Castelli ausgestattet, ob bei der Tour de France, dem Giro d'italia, der Vuelta oder den Frühjahrsklassikern.
Als Maurizio Castelli, Armandos Sohn, 1974 seine eigene Firma für Radsportbekleidung gründete, wählte er als Wappentier den Skorpion, der noch immer die Castelli-Trikots schmückt.
Dass Castelli sich bis heute auf diesem hohen Niveau hat halten können, ist nicht zuletzt den richtungsweisenden Innovationen geschuldet, die das Unternehmen immer wieder hervorgebracht hat. So konnte man nach und nach mit dem Einsatz von Lycra, winddichten Stoffen, Thermokleidung oder speziell für Damen entwickelten Kollektionen Maßstäbe im Bereich der Radbekleidung für Profis und Freizeitsportler setzen.